Ernährung
Ernährung des Hundes, 1000 Möglichkeiten, 1000 Meinungen:
Ich möchte mich hier nicht an der leidigen Diskussion über die richtige Ernährung von Hunden beteiligen, ich kann nur beschreiben, wie wir es, und warum wir es so und nicht anders machen:
Unsere Hunde haben noch sehr viel vom Ursprung, dies spiegelt sich im Aussehen und im Verhalten wieder. Der Ursprung war der Wolf. Erst vergangene Woche hielt man unsere Lucky für einen Polarwolf 😉
Was fressen Wölfe? Zu fast 90 % Fleisch von erlegten oder in schlechten Zeiten auch mal von vorgefundenen Tieren. Mit dieser Nahrung leben Wölfe gut und lange (wenn sie nicht abgeschossen werden oder an Krankheiten verenden).
Wir füttern ein Gemisch aus 50% Backenfleisch vom Rind, mit Sehnen, Fett und Muskelfleisch, 40 % grüner Pansen vom Rind mit teilweise noch Grasresten sowie rund 10 % blanchiertes Gemüse (zerkleinert). Darüber kommt mal ein Ei mit fein zerdrückter Schale, ein Schuss Oliven oder Sonnenblumenöl, fertig. Die Futtermenge beträgt rund 450 bis 500 Gramm am Tag und wird üblicherweise abends gegeben.
Alle 3-4 Tage gibt es ein tiefgefrorenes Stück Brustbein vom Rind als Snack.
Andere nennen das Neudeutsch barfen…, wir nicht, weil wir die ganzen Nahrungsergänzungsmittel und was es so alles gibt, um dem Tierfreund die Taschen zu leeren, nicht benutzen. Unsere Hunde kriegen kaum Kartoffeln (wenn nur zerdrückt) und kaum Getreide. Aber hin und wieder mal eine Scheibe getrockneten Brotes in das Fleisch gekrümelt, schmeckt ihnen.
Über das industriell hergestellte Hundefutter habe ich keine gute Meinung, es werden meiner Meinung nach zu viel Abfall, Getreide und minderwertige Zusatzstoffe, bis hin zu Resten der Kläranlage verarbeitet.
Vorteile des Füttern mit Fleisch:
1. Relativ kleine Kotmenge, meistens nur einmal täglich
2. Kein übertriebener Durst des Tieres wie nach Gabe von Trockenfutter
3. Gesundes Tier mit schönem Fell
4. Im Verhältnis zu hochwertigem Fertigfutter günstiger Preis.
Nachteile:
Das Zerschneiden des Pansens ist wegen des Geruchs etwas gewöhnungsbedürftig. Unsere Schlachterei bietet aber fertige, frische Mischungen portioniert an.
Krankheiten vermeiden
Wir haben zwei gesunde Hündinnen und wir wollen gesunde Welpen in die Welt setzen. Was ist hierbei für uns wichtig?
Die beiden Zuchttiere müssen frei von den zuchtausschließenden Parametern wie z. B. HD und ED sein.
Beide Elterntiere müssen einem Zuchtverband angehören.
Hiermit haben wir schon das Meiste getan, um genetisch bedingte Fehler zu minimieren. Dennoch sind die Tiere Lebewesen und niemand vermag zu sagen, wie lange ein Tier lebt und ob oder welche Krankheit es bekommt. Die weißen Schäferhunde gelten als langlebig und gesund, wenn sie entsprechend gehalten und ernährt werden.
Zuchtzugelassen gemäß unserem Verband sind Tiere, die mit HD A oder B ausgewertet werden und einen ED-Grad von maximal 1 haben. Wir vermeiden dies und züchten ausschließlich mit HD A und ED 0, also beides frei!
Von den Zuchttieren müssen DNA-Proben eingelagert sein und eine MDR1-Auswertung muss vorliegen. Zur Zucht zugelassen sind ausschließlich folgende MDR 1-Formen:
++, +- und +/+, +/+.
Pigmentierung:
Es wird von uns sorgfältig darauf geachtet, nur Tiere mit sehr gutem Pigment für die Zucht auszuwählen. Dies ist z. B. an rabenschwarzer Nase und schwarzen Lefzen erkennbar. Diese Pigmentierung sieht man bereits sofort nach der Geburt, wenn die Welpen schwarzen Ballen haben, da Lefzen und Nase sich erst nach ein paar Tagen färben. Gutes Pigment ist wichtig, denn die Weißen sind keine Albinos.
Pigmentstörungen können aber auch durch falsche Fütterung entstehen, wenn z. B. Spurenelemente, Vitamine und Mineralien beigemischt werden.
Warum ein Welpe aus verantwortungsvoller Zucht
Immer wieder werde ich gefragt, warum es Preisunterschiede bei den Welpen gibt. Nun die Antwort ist recht simpel:
Wer wenig Aufwand betreibt, beliebig X mit Y verpaart, den Wurf im Stall aufwachsen lässt, hat wenig Kosten. Derjenige „Züchter“, ich möchte hier mehr von gewerblichem Hundevermehrer sprechen, verkauft günstiger als wir und hat dennoch den höheren Gewinn, sehr zum Leidwesen der Tiere und ihrer späteren Besitzer, die ein Mehrfaches des bei Kauf gesparten später zum Tierarzt ihres Vertrauens tragen.
Für eine verantwortungsvolle Zucht ist es unabdingbar, dass sowohl Vater als auch Mutterhündin eine von einem anerkannten Verband vorgenommene Zuchttauglichkeitsprüfung vorweisen können. Ebenso werden die vorgeschriebenen Untersuchungen bei beiden Tieren vorgenommen und dokumentiert. Viel Wert legen wir darauf, dass die Elterntiere nicht irgendwann eine verwandtschaftliche Beziehung hatte, wir gehen bis zu 6 Generationen bei der Suche zurück.
Unsere Welpen wachsen mit uns in Haus und Garten auf, lernen alle Geräusche kennen, lassen sich mit dem Staubsauger ohne Angst absaugen, baden gerne und sind an fremde Menschen gewöhnt.
Oft höre ich, Mischlinge seien gesünder. Dies ist genauso falsch wie unlogisch. Wieso sollte Straßenhund Rudi, dreijährig verpaart mit Dalmatinerdame Emma gesündere Welpen haben, als ein Rassehund? Schlimmstenfalls vererbt Rudi seine HD und Emma ihre Taubheit an die Welpen.
Im Interesse des Tierwohls und der Brieftasche der späteren Hundehalter ist es mehr als sinnvoll, vorher etwas mehr zu investieren, als Dauerkunde beim Tierarzt zu werden. Aus diesem Grund:
Augen auf beim Welpenkauf!
Schauen Sie sich die Zuchtstätte genau an! Wenn Sie die geringsten Zweifel oder nur ein komisches Bauchgefühl haben, treten Sie den Rückzug an, so niedlich die Welpen auch sein mögen. Und aus Mitleid einen Welpen dort zu „retten“ , unterstützt nur diese Machenschaften!
Hundewelpen sind sollten niemals vom Urin durchnässt, frierend und untergewichtig vorgefunden werden. Diese Fälle müssen dem Tierschutz gemeldet werden!